Schlossvarianten von Tresoren

Februar 04, 2022

Das beste Schloss für einen Tresor, Waffenschrank oder Schlüsseltresor gibt es nicht. Ob man ein Doppelbartschloss bevorzugt oder ein Elektronikschloss, ob man sich mit dem mechanischen Zahlenschloss spielt oder nur seinen Finger hinhält – jeder Tresorbesitzer hat seine Vorlieben und kann dementsprechend das Schloss auswählen, das er gerne möchte – zumindest in vielen Fällen. Häufig werden die Safes nämlich mit verschiedenen Schlossvarianten angeboten, damit der Kunde genau das Schloss erhält, das er sich wünscht.

Geprüfte Schlösser

Schlösser werden nach der Norm EN 1300 zertifiziert. Tresore und Wertschutzschränke, die über einen geprüften Einbruchschutz verfügen, besitzen daher auch ein geprüftes Schloss, was bei ungeprüften Tresoren wahrscheinlich nicht der Fall sein wird.

Die Schlossklasse erhöht sich mit dem Widerstandsgrad/Sicherheitsstufe des Tresors und wird von A bis D eingeteilt.

Tresore mit der Sicherheitsstufe EN 0 oder EN 1 besitzen ein geprüftes Schloss der Klasse A. Ab Klasse EN 3 handelt es sich um ein Schloss der Klasse B. Bei höheren Sicherheitsklassen werden oft 2 Schlösser verbaut, bzw. steigert sich die Klassifizierung noch in Klasse C oder Klasse D.

Bei unseren geprüften Sicherheitsprodukten werden Sie Hochsicherheitsschlösser der Klasse A und B finden.

Wir haben für Sie einen kleinen Überblick gestaltet und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Schlossart angeführt.

Schlüsselschloss
Doppelbartschloss

Tresor mit Schlüsselschloss/Doppelbartschloss

Das Doppelbartschloss ist sehr beliebt, da es am einfachsten zu bedienen ist. Im Lieferumfang sind meist zwei Schlüssel enthalten.

  • Keine Zahlenkombinationen oder Code zu merken
  • Einfachste Art einen Tresor zu öffnen
  • Sehr robust
  • Resistent gegen Feuchtigkeit, kann deshalb auch in Kellern und anderen feuchten Räumen stehen
  • Unabhängig von Strom und Batterien 
  • Doppelbartschlüssel sind sehr groß, oft sehr unhandlich. Sie passen meistens nicht an Schlüsselbünde
  • Schlüssel können verlegt oder verloren werden
  • Schlüssel müssen unzugänglich verwahrt werden 
  • Schlüssel können abbrechen 
  • Ersatzschlüssel sind nur sehr schwer und oft sehr teuer zu ersetzen 
  • Einbrecher suchen Schlüssel häufig und verwüsten dabei die Wohnung
Elektronisches Zahlenschloss

Tresor mit elektronischen Zahlenschlössern

Elektronisch Zahlenschlössern sind häufig mit Tasten oder inzwischen auch per Touchscreen erhältlich. Sie sind auf Grund ihrer einfachen Bedienung sehr beliebt.

  • Code lässt sich beliebig oft ändern
  • Es kann zwischen Master- und Benutzercodes unterschieden werden - es ist also auch für mehrere Benutzer geeignet. Manche Tresore bieten auch eine Protokollfunktion, man liest ab, wer wann den Tresor geöffnet hat
  • Notöffnung entweder per Schlüssel oder Notbestromung möglich
  • Kein Schlüssel nötig
  • Einstellungen wie verzögerte Öffnungszeiten, Manipulationssperre etc. programmierbar (Modellabhängig)
  • Man kann den Code vergessen
  • Batterien sind nötig und müssen von Zeit zu Zeit gewechselt werden
  • Nicht für feuchte Räume geeignet
  • Teurer als Schlüsselschlösser
Mechanisches Zahlenschloss

Tresor mit mechanischem Zahlenschloss

Erfordert Geschick bei der Bedienung, da es mehrmals in verschiedene Richtungen gedreht werden muss – nichts für Ungeduldige!

  • Sehr robust
  • verträgt Feuchtigkeit (Keller)
  • Unabhängig von Strom und Batterie
  • Beliebiges Umstellen der Geheimzahl durch den Umstellschlüssel 
  • Nur jene Personen, die diese Zahl kennen, können das Schloss bedienen 
  • Umstellschlüssel braucht nicht versteckt werden, da man ohne Zahlenkombination nichts damit anfangen kann 
  • Man kann den Code vergessen
  • Erfordet exaktes Arbeiten
  • Nichts für Eiliges 
  • Bei der Code Umstellung passieren leicht Fehler
RFID Schloss

Tresor mit RFID Schloss

RFID-Schlösser lassen sich kontaktlos öffnen. Man kennt sie inzwischen von Hotels und anderen Unternehmen, wo man Türen, Garagen und ähnliches praktisch und kontaktlos mit Karte oder Chip öffnen kann. Diese Art der Öffnung lässt sich auch auf Tresore übertragen. Der "Schlüssel" lässt sich einfach auf alle möglichen RFID/NFC-Träger programmieren wie Karten, Chips, Handys mit entsprechenden Apps etc. Besonders praktisch eignet sich diese Schlossvariante für Hoteltresore oder Tresore, deren Benutzer häufig wechseln.   

  • Öffnen ohne Code
  • Kein Schlüssel 
  • Schnell und einfach
  • beliebig programmierbar
  • Karten, Chips, etc als "Öffner" von Tresoren 
  • Notöffnung durch "Mastercode" oder "Masterschlüssel" möglich 
  • Besonders auch geeignet für Hotels
  • Batterien sind notwendig
  • Verträgt keine feuchten Räume
  • Keine Sicherheitsstufe und deshalb nur nach direkter und konkreter Absprache mit der Versicherung möglich
Bluetooth-Schloss

Tresor mit Bluetooth-Schloss

Schlösser, die sich bequem per Handy öffnen lassen, sind auf dem Vormarsch. Mittels speziellen Apps lassen sich inzwischen auch Tresore öffnen. Durch die App ergeben sich unzählige Öffnungsmöglichkeiten wie per Fingerscan, Face-ID, Codeeingabe, die bloße Annäherung an das Schloss. Das Bluetooth-Shloss hat den großen Vorteil, dass es sich mit vielen Benutzern sehr einfach teilen lässt. Die Benutzung lässt sich auch zeitlich begrenzen. Der freien Entscheidungsgewalt über die Sperrvarianten sind keine Grenzen gesetzt.

  • Funktioniert auch mit Face-ID oder Fingerabdruck 
  • Mehrere Finger, Codes, Benutzer etc. können gespeichert werden 
  • Keine Schlüssel notwendig
  • Notöffnung mittels Schlüssel oder Mastercode möglich
  • Biometrische Sperrvorrichtungen wie Fingerabdruck oder Face-ID lassen sich nur sehr schwer manipulieren
  • Batterien sind notwendig
  • Verträgt keine feuchten Räume
  • Keine Sicherheitsstufe und deshalb nur nach direkter und konkreter Absprache mit der Versicherung möglich
Touchscreen

Tresore mit Touchscreen

Ähnlich wie das elektronische Sicherheitsschloss, doch anstatt den Code auf Tasten einzutippen, wird der Touchscreen mit dem Finger berührt und der Code eingegeben.

  • Schnelles und einfaches Öffnen
  • Tastatur leicht lesbar
  • Code jederzeit veränderbar
  • Kein Schlüssel nötig
  • Notöffnungsmöglichkeit
  • Man kann den Code vergessen
  • Batterien sind nötig und müssen von Zeit zu Zeit gewechselt werden
  • Nicht für feuchte Räume geeignet
  • Teurer als Schlüsselschlösser
Fingerprint

Tresore mit Fingerprint

Wer auf den eigenen Finger vergisst, hat ein Problem – die Öffnung eines Tresors durch den biometrischen Fingerabdruck funktioniert einfach und problemlos.

  • Rasches und einfaches Öffnen
  • Mehrere Fingerabdrücke können gespeichert werden
  • Kein Vergessen eines Codes möglich
  • Kein Schlüsseln nötig
  • Auch für Hotellerie geeignet
  • Teurer als Schüssel-/Elektronikschloss
  • Verletzte, schmutzige oder fettige Finger können Probleme mit dem Scanner verursachen 
  • Nur bei ungeprüften Tresoren

Egal welches Schloss Sie für Ihren Tresor bevorzugen: Jedes Schloss hat Vor- und Nachteile. Die modernen und praktischen Schlösser wie RFID- und Bluetoothschloss können nicht oder nur teilweise nach Absprache mit der Versicherung versichert werden. Sie lassen sich nicht nach EN 1300 testen. Ein Schloss nach EN 1300 ist aber Vorraussetzungen für einen Tresor mit Sicherheitsstufe EN0, welcher sich versichern lässt. 

Sie haben Ihren Wunschtresor gefunden, aber ohne das passende Schloss. Oder Sie wollen zusätzliche Informationen zu unseren Tresoren oder deren Schlössern, bitte kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns Ihnen helfen zu können.